Aserbaidschan. Neuer Energiepartner für Deutschland
Wien / Dasfazit
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Aserbaidschan reichen bis ins Mittelalter zurück. In den letzten zwei Jahrhunderten sind die Beziehungen zwischen den beiden Ländern jedoch noch enger geworden.
Erst vor zwei Jahren, im Jahr 2019, wurde der 200. Jahrestag der Gründung der ersten deutschen Kolonien in Aserbaidschan gefeiert. Im Rahmen dieser kulturellen Bindungen lernten sich die beiden Völker besser kennen.
Deutschland erkannte die Unabhängigkeit Aserbaidschans am 12.01.1992 an. Nach dieser Zeit beschleunigte sich die Entwicklung der Beziehungen. Als Mitglied der Minsk-Gruppe der OSZE hat sich Deutschland um eine friedliche Beilegung des ehemaligen Berg-Karabach-Konflikts bemüht.
Heute sind Deutschland und Aserbaidschan wirtschaftlich strategische Partner. Nach Angaben der Deutsch-Aserbaidschanischen Handelskammer sind derzeit mehr als 200 deutsche Unternehmen in Aserbaidschan tätig. Deutschland hat mehr als 556 Millionen Dollar in die Wirtschaft Aserbaidschans investiert.
Aserbaidschan ist auch ein sehr wichtiger Energiepartner für Europa, insbesondere für Deutschland.
Tatsächlich ist der Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merker in Baku im August 2018 nicht nur für Aserbaidschan, sondern für den gesamten Südkaukasus von Bedeutung. Deutschland sucht nach alternativen Energiequellen, um von russischem Gas unabhängig zu werden. Die kaspische Region wird ebenso wie Aserbaidschan zu einer Energiequelle für Deutschland. Obwohl russische politische Kreise darüber besorgt sind, unterstützt die Europäische Union, insbesondere Deutschland, das TANAP-Projekt, das eine Alternative zum russischen Nord Stream 2-Projekt darstellt. Ziel ist es, aserbaidschanisches Gas über Georgien und die Türkei nach Europa zu liefern und die Abhängigkeit von russischem Gas zu beseitigen. Angesichts der Möglichkeit, dass der Iran und Turkmenistan dem Projekt in Zukunft beitreten könnten, besteht kein Zweifel, dass TANAP mit dem Nord Stream-2-Projekt konkurrieren kann.