Deutschlands Aufgaben als G7-Führer und außenpolitische Ziele
Wien / Dasfazit
Deutschland wird in diesem Jahr die G7-Gruppe anführen, die etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung umfasst und aus den sieben am stärksten industrialisierten Ländern der Welt besteht. Deutschland, das die Führung der Gruppe vom Vereinigten Königreich übernommen hat, wird vom 26. bis 28. Juni Gastgeber des G7-Gipfels sein. Das Treffen findet voraussichtlich im historischen Schloss Elmau in Bayern, Deutschland, statt.
Die G7 wurde 1975 auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und des französischen Präsidenten Valery Giscard d'Estaing inmitten der Weltwirtschaftskrise der 1970er Jahre gegründet. Ein Jahr später schlossen sich Kanada, dann die Vereinigten Staaten, Japan, Großbritannien und Italien der Gruppe an. Obwohl Russland 1998 als achtes Mitglied der Gruppe beitrat, verließ es die Gruppe aufgrund der Krimkrise 2014. In den letzten Jahren nahmen auch Vertreter aus Indien, Südkorea, Australien und Südafrika an den Treffen der Gruppe teil.
Zu den diesjährigen G7-Treffen will die Bundesregierung auch weitere Staatsoberhäupter und Minister einladen, um über globale und regionale Themen zu diskutieren.
Allerdings wird das offizielle Berlin bei der Einladung dieser Länder auch prüfen, ob es sich um einen Rechtsstaat und die Achtung von Werten wie "Demokratie, Freiheiten, Menschenrechte" handelt.
Unter Führung von Olaf Scholz hat sich Deutschland als Anführer der G7-Gruppe in diesem Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Bundeskanzler sagte, dass es eine ihrer obersten Prioritäten sei, die G7 zu einer Gruppe zu machen, die zur Schaffung einer gerechten Welt führt.
In Deutschland hat die neue Koalitionsregierung an der Spitze der G7 drei Hauptaufgaben. Diese sind: Klimawandel, der Kampf gegen die Covid-19 Pandemie und die weitere Stärkung demokratischer Werte.
In Bezug auf das Thema „Nullemission“ im Klima hält Scholz die Zusammenarbeit mit anderen Ländern in diesem Bereich für wichtig.
In Bezug auf das Covid-19-Virus betonte der deutsche Bundeskanzler die Notwendigkeit, solche Krisen nur gemeinsam zu bekämpfen und Impfstoffe gleichmäßig auf alle Länder zu verteilen.
Deutschland in der Außenpolitik
Anders als die seit 16 Jahren regierende Merkel-Regierung will die neue Koalitionsregierung außenpolitisch neue Wege gehen.
Die Außenministerin Annalena Baerbock sagte, dass Deutschland sich in seiner Außenpolitik stärker auf Afrika und den Pazifik konzentrieren werde.
Eines der wichtigsten außenpolitischen Ziele der Bundesregierung ist es jedoch, dass Deutschland nicht nur von außen auf das globale Geschehen reagiert, sondern auch direkt eingreift.
Bei ihrem ersten offiziellen Besuch in Washington als Außenministerin traf sich Baerbock mit US-Beamten, um über die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, den systematischen Kampf zwischen dem Westen und dem russisch-chinesischen Bündnis, den Klimawandel, die Stärkung der transatlantischen Beziehungen und den Kampf gegen Covid-19 zu diskutieren.
Auf jeden Fall ist die Erwartung groß, dass sich Deutschland als Europas führende Lokomotive weiterhin politisch in der Region und der Welt engagieren wird. Insbesondere der Krieg in der Ukraine, die Energiesicherheit und die wachsende Flüchtlingskrise werden zu langjährigen Diskussionen in der deutschen Politik führen.