Westliche Route des Nord-Süd-Korridors: Aserbaidschan bietet optimale Bedingungen für den schnellsten und billigsten Frachtfluss
Wien / DasFazit
Transportrouten durch Aserbaidschan sind derzeit attraktiver denn je, da das Land alle Voraussetzungen schafft, um schnellstmöglich einen sicheren Transit zu gewährleisten. Die moderne Verkehrsinfrastruktur Aserbaidschans, sowohl auf der Schiene als auch im Auto und auf dem Seeweg, spart Geld und Zeit. Es überrascht nicht, dass das Volumen des Gütertransits durch Aserbaidschan im Jahr 2022 im Jahresvergleich um mehr als 75 Prozent gestiegen ist.
Aserbaidschan plant jedoch nicht, dort aufzuhören und ergreift Maßnahmen, um sein Transportpotenzial angesichts der wachsenden Nachfrage nach alternativen Routen weiter zu steigern.
Derzeit ist der Internationale Nord-Süd-Verkehrskorridor ein heißes Thema auf der globalen Agenda. Dieser Korridor verläuft von Russland durch Aserbaidschan und vom Iran nach Indien. Es handelt sich um eine Mischung aus Schienen-, Straßen- und Seetransport, die darauf abzielt, den Handel zwischen den Start- und Endpunkten der Route zu optimieren.
Der Nord-Süd-Korridor ist eine multimodale Route mit einer Länge von 7.200 Kilometern. Diese alternative Route verbindet Europa, die Länder des Persischen Golfs und des Indischen Ozeans durch den Suezkanal. Die westliche und die östliche Route des Korridors führen durch den Iran: Die westliche Route ermöglicht den Transport durch den Iran auf der Straße über den Rascht-Checkpoint und die östliche Route – auf der Schiene. Das Endziel im Iran ist der Hafen von Bandar Abbas, von wo aus Waren auf dem Seeweg nach Indien geliefert werden können. Die westliche Route führt auch durch Aserbaidschan, während die östliche – durch Kasachstan und Turkmenistan. Darüber hinaus ist ein direkter Seetransport von Russland über das Kaspische Meer in den Iran möglich.
Bis 2030 soll sich das Frachtaufkommen auf dem Nord-Süd-Korridor von derzeit 17 Millionen auf 32 Millionen Tonnen pro Jahr nahezu verdoppeln.
Erst gestern gaben Beamte aus Russland, Kasachstan und Turkmenistan bekannt, dass zwischen diesen Ländern ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet wird.
Zweck dieses Gemeinschaftsunternehmens ist die Schaffung eines einzigen Logistikunternehmens auf der Ostroute des Nord-Süd-Korridors.
Die Ostroute führt durch die Grenze zwischen Iran und Turkmenistan – über die Checkpoints Ak-Yayla oder Sarachs. Dabei wird die Fracht per Bahn nach Kasachstan und dann nach Russland transportiert. Die kürzeste Option führt über den Ak-Yayla-Checkpoint.
Der Checkpoint Ak-Yayla gilt zwar als kürzer, ist aber immer noch über 2.500 Kilometer lang. Somit erweist sich die Route als weniger attraktiv, da das letztendliche Ziel darin besteht, Kosten und Transitzeit zu reduzieren.
Wenn ein Gemeinschatsunternehmen zwischen Russland, Kasachstan und Turkmenistan gegründet wird, wird dies sicherlich dazu beitragen, die Transportkosten zu senken und die Bewegung entlang des Korridors zu beschleunigen. Der Aufbau einer solchen Struktur wird jedoch offensichtlich viel Zeit in Anspruch nehmen, da es immer noch bürokratische Hürden und Bürokratie gibt, die den Prozess behindern werden.
Gleichzeitig ist die 1.450 Kilometer lange Westroute vielleicht die am weitesten erschlossene und am besten ausgebaute.
Sogar die Statistiken belegen, dass vom 1. Jänner bis zum 28. März 2023 das Warentransitvolumen entlang der Westroute insgesamt 2,15 Millionen Tonnen betrug, was eine erstaunliche Steigerung von 84,37 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt (1,16 Millionen transportierte Tonnen im Jahr 2022).
Es gibt nur ein Hindernis, das den Betrieb der Strecke bei voller Kapazität verzögert – die 164 Kilometer lange Eisenbahnlinie Rascht-Astara.
Das Abkommen zwischen dem Iran und Russland über den Bau dieser Leitung soll jedoch bis zum 21. Mai 2023 unterzeichnet werden. Damit wird die westliche Route des Nord-Süd-Korridors vollständig in Betrieb genommen.
In der heutigen komplexen, sich schnell verändernden Welt wird Aserbaidschan an der Kreuzung zwischen Ost und West immer attraktiver. Denn neben dem Nord-Süd-Korridor hat Aserbaidschan auch die Übergangskapazitäten der Transkaspischen Internationalen Transportroute, bekannt als Mittlerer Korridor, ausgebaut. Grundsätzlich hat Aserbaidschan unvergleichliche Bedingungen für den schnellsten, billigsten und bequemsten Warentransport geschaffen. Aufgrund der enormen Anstrengungen zur Modernisierung der Transport- und Logistikinfrastruktur wird das Land seine Schlüsselrolle im Transportwesen trotz regionaler oder globaler geopolitischer Umwälzungen beibehalten.