Die Dokumentation für die Ionisch-Adriatische Gasleitungsgesellschaft wurde erstellt - Kroatischer Außenminister (exklusiv)
Wien / Dasfazitvivod
Die Dokumentation für die Gründung der Projektgesellschaft Ionisch-Adriatische Gaspipeline (IAP) wurde vollständig erstellt. Das sagte der kroatische Außen- und Europaminister Gordan Grlic Radman in einem exklusiven Interview mit Dasfazitvivod.
„Das ionisch-adriatische Gaspipeline-Projekt ist für Südosteuropa als neue Gasversorgungsroute wichtig, die neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit auch die Diversifizierung der Quellen gemäß den Zielen der Energieunion gewährleistet“, sagte Radman.
Der Minister sagte, dass der Betreiber des Projekts in Kroatien Plinacro ist, das vollständige Unterlagen für die Gründung der IAP-Projektgesellschaft und deren Hauptsitz in Dugopolje (Kroatien) erstellt hat.
Ihm zufolge hat die COVID-19-Pandemie den Fortschritt der Arbeiten in diese Richtung beeinflusst.
„Dennoch hat Plinacro einen Entwurf für die fünfte Liste von Vorhaben von gemeinsamem Interesse der EU vorgelegt, die bis Ende 2021 verabschiedet werden soll. Von besonderer Bedeutung ist das Projekt für die Vergasung Montenegros und die Eröffnung einer neuen Versorgungsroute für Bosnien und Herzegowina. Besonders dankbar sind wir der staatlichen Ölgesellschaft von Aserbaidschan (SOCAR) und der aserbaidschanischen Regierung für die ständige und großartige Unterstützung bei der Vorbereitung des Projekts“, sagte Radman.
Es ist anzumerken, dass IAP an die Transadriatische Pipeline (TAP) angeschlossen werden kann, um Gas in viele Länder Südosteuropas zu transportieren.
Die 516 Kilometer lange Pipeline wird durch Albanien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina verlaufen und in Kroatien enden. Die Durchsatzkapazität des IAP wird fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr betragen.
Das IAP ist ein wichtiges Projekt für Kroatien, aber auch für die EU und die Region insgesamt. Das kroatische Unternehmen Plinacro, der Betreiber des Gasfernleitungsnetzes, beteiligt sich aktiv an der Vorbereitung und Umsetzung des IAP und pflegt die Kontakte zu Kollegen aus Albanien, Montenegro und Bosnien und Herzegowina.
Zur Erinnerung: Am 31. Dezember 2020 haben die Lieferungen von aserbaidschanischem Gas nach Europa über den TAP begonnen.
Zum ersten Mal in der Geschichte hat Aserbaidschan sein Erdgas über Pipelines in den europäischen Markt exportiert. Nach der erfolgreichen Anbindung von TAP an das italienische Gasverteilnetz am 15. November letzten Jahres wurde kommerzielles Erdgas von Melendugno (Italien) über SNAM Rete Gas (SRG) und Nea Mesimvria über DESFA nach Griechenland und Bulgarien transportiert.