Europäischer Gaspreis übersteigt zum ersten Mal seit Anfang März die Marke von 3.000 $ pro 1.000 Kubikmeter
Wien / Dasfazit
Der Gaspreis in Europa überstieg am Montag zum ersten Mal seit dem 8. März die Marke von 3.000 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter und stieg weiter an, nachdem bekannt wurde, dass die Lieferungen über die Nord Stream ab dem 31. August wegen Reparaturen an der Anlage für drei Tage ausgesetzt werden. Dies geht aus Daten der Londoner Börse ICE hervor, berichtet Dasfazit.
Der September-Terminpreis am TTF-Hub in den Niederlanden stieg auf 3.024 $ pro tausend Kubikmeter oder 292,4 € pro MWh (auf der Grundlage des aktuellen Euro/Dollar-Wechselkurses, die ICE-Preise werden in Euro pro MWh angegeben).
Der Gesamtanstieg des Gaspreises seit dem Beginn des Handels beträgt fast 20 Prozent.
Letzte Woche gab Gazprom bekannt, dass die Gaslieferungen über die Nord Stream vom 31. August bis zum 2. September aufgrund von Reparaturen an der einzigen noch in Betrieb befindlichen Gasverdichtereinheit vollständig eingestellt werden.
Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind und keine technischen Störungen an der Anlage vorliegen, wird der Gastransport auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag wieder aufgenommen.
Seit dem 27. Juli ist die Nord Stream-Pipeline aufgrund der Abschaltung mehrerer Gasturbinen nur mit 20 Prozent ihrer maximalen Kapazität in Betrieb. Eines davon - hergestellt in Kanada von Siemens Energy - wurde zur Reparatur nach Montreal geschickt. Aufgrund der Sanktionen Ottawas gegen Moskau weigerte sich der Hersteller zunächst, die reparierten Geräte nach Deutschland zurückzuschicken, entschloss sich aber nach zahlreichen Aufforderungen der BRD doch noch zur Rückgabe.
Am 25. Juli meldete Gazprom die Zwangsabschaltung eines weiteren Gasturbinentriebwerks in der Verdichterstation Portovaya wegen des Endes des Überholungsintervalls vor der Generalüberholung.
Damit ist nur noch eine Turbine in Betrieb.