Aserbaidschan verhandelt über Gaslieferungen in die westlichen Balkanländer
Wien / Dasfazit
Derzeit laufen Verhandlungen über mögliche Gaslieferungen aus Aserbaidschan an die westlichen Balkanländer.
Laut Dasfazit sagte Elnur Soltanow, der stellvertretende Energieminister Aserbaidschans, dies in einem Interview mit LGP News.
"Vor einiger Zeit haben wir einen Dialog mit den Ländern des westlichen Balkans über mögliche Gaslieferungen in diese Region aufgenommen. Die Europäische Kommission beteiligt sich ebenfalls an diesem Dialog, der ein natürlicher Bestandteil der neuen Energiepolitik in den westlichen Balkanstaaten auf dem Weg zu einer dekarbonisierten Wirtschaft ist. Es besteht eine Nachfrage nach zusätzlichem Gas von unseren anderen Partnern. Es ist klar, dass manchmal sogar kleine zusätzliche Gasmengen eine enorme Diversifizierung für ein bestimmtes Land bedeuten können", erläuterte er.
Der REPower EU-Plan und das Dokument "EU External Engagement in the Energy Sector in a Changing World" besagen, dass der Ausbau des Südlichen Gaskorridors (SGC) auf 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Gasversorgung Südosteuropas und des westlichen Balkans spielen wird, sagte der stellvertretende Minister. In den Dokumenten wird auch betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und der EU im Energiebereich angesichts der strategischen Bedeutung der SSC intensiviert werden muss.
"Im Jahr 2021 exportierte Aserbaidschan 19 Milliarden Kubikmeter Erdgas, davon 8,2 Milliarden Kubikmeter nach Europa. In diesem Jahr werden wir die Gaslieferungen nach Europa auf 12 Milliarden Kubikmeter erhöhen", sagte Soltanow.
Wir möchten daran erinnern, dass am 18. Juli eine Absichtserklärung über die strategische Partnerschaft zwischen der EU, vertreten durch die Europäische Kommission, und der Republik Aserbaidschan im Energiesektor" unterzeichnet wurde.
Das Dokument wurde vom Präsidenten der Republik Aserbaidschan Ilham Aliyev und der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen unterzeichnet.
Die Parteien kamen überein, den bilateralen Erdgashandel zu fördern, u. a. durch die Ausfuhr von Erdgas in die Europäische Union über den südlichen Gaskorridor in einer Größenordnung von mindestens 20 Milliarden Kubikmetern jährlich bis 2027, je nach wirtschaftlicher Machbarkeit und Marktnachfrage.